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Weltkindertag – Tag der Kinderrechte

20.September

Kinderrechte, der Schutz vor Gewalt und politische Mitbestimmung – im Zeichen dieser zentralen Themen findet am 20. September der Weltkindertag statt.

Kinderrechte werden von vielen Staaten ignoriert

In der Kinderrechtskonvention sind etwa der Schutz vor Diskriminierung sowie das Recht auf Gesundheit, Bildung, Familie und elterliche Fürsorge verankert. Auch schreiben die Vereinten Nationen darin den Schutz vor Gewaltanwendung und Misshandlung sowie wirtschaftlicher Ausbeutung fest. Die UN-Konvention verbietet zudem Kinderarbeit, also solche Arbeiten, für die Kinder zu jung sind, die gefährlich oder ausbeuterisch sind, die Kinder in ihrer Entwicklung schädigen oder sie vom Schulbesuch abhalten. In den meisten Staaten legen Gesetze ein Mindestalter für legale Beschäftigung zwischen 14 und 16 Jahren fest. Zudem untersagt ein Zusatzprotokoll der Konvention, welches der überwiegende Teil der Staaten unterzeichnet hat, Menschen unter 18 Jahren zwangsweise zu Streitkräften einzuziehen oder in Kriegen einzusetzen.

Mittlerweile haben fast alle UN-Mitgliedstaaten die Kinderrechtskonvention ratifiziert. Einzige Ausnahme sind die USA: Im US-Senat gibt es bislang keine Zweidrittelmehrheit für die Ratifizierung. Grund dafür ist unter anderem, dass in einigen US-Bundesstaaten lebenslange Haftstrafen für Jugendliche legal sind – eine Gesetzgebung, die gegen die Kinderrechtskonvention verstößt. Aber auch in Staaten, die die Konvention ratifiziert haben, werden Kinderrechte häufig noch immer missachtet. Millionen Kinder leiden bis heute unter Armut, Umweltproblemen und Konflikten.

Kinder auf der Flucht

Laut UNHCR waren im Jahr 2019 zwischen 30 und 34 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren auf der Flucht, mehr als 150.000 von ihnen ohne einen Elternteil. Diese Kinder sind besonders von Unterernährung, Gewalt und Ausbeutung bedroht. Die meisten Kinder und Jugendlichen fliehen vor Kriegen und bewaffneten Konflikten, in welchen sie ebenfalls in besonderem Maße bedroht sind. Schätzungen zufolge sind weltweit mindestens 250.000 Minderjährige an bewaffneten Konflikten beteiligt. Ein großer Teil dieser Kindersoldaten wird zum Dienst gezwungen, andere melden sich freiwillig, etwa um Armut zu entkommen. Oft erleiden sie zusätzlich zu körperlichen Verletzungen psychische Traumata.

Situation in Deutschland

In Deutschland ist die Situation der Kinderrechte zwar deutlich besser als in vielen Ländern der Erde. Doch auch hier gibt es Verbesserungsbedarf.

Das betrifft zum einen die Situation von Kindern, die in Armut aufwachsen: Laut dem Deutschen Kinderhilfswerk sind das rund 2,8 Millionen, also jedes fünfte Kind. Für viele erschwert die Corona-Pandemie zusätzlich die Lebensverhältnisse: Die Schließung der Schulen, aber auch von Jugendzentren, Spiel- oder Sportplätzen, schränkte die Chancen und Freiheiten von Kindern und Jugendlichen monatelang mehr ein als die vieler Erwachsener. „Gerade die Kinder waren in den letzten Monaten oft stille und unsichtbare Leidtragende der Einschränkungen unseres Alltags“, konstatierte etwa Unicef.

Auch vor einer Verschärfung der Bildungsungerechtigkeiten wird gewarnt: Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung hat rund ein Viertel der Kinder, deren Eltern Grundsicherung beziehen, keinen internetfähigen Computer im Haushalt. Vielen fehlt außerdem ein ruhiger Platz zum Lernen, da häufig nicht genügend Zimmer in der Wohnung zur Verfügung stehen. Expertinnen und Experten warnen außerdem vor einer Zunahme von Gewalt gegen Kinder, die häufig unerkannt bleibe, da Kindeswohlgefährdungen zumeist außerhalb von Familien bemerkt und angezeigt werden.

*Quelle: bpb.de/

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Datum:
20.September

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